Neue Mikroverkalkungen / Wirken neue Mittel besser als Tamoxifen?

Caramel

Guten Tag

Im 2009 wurde ich wegen einem intraduktalen in situ-Karzinom (pTis) mit Krebszellen im Sentinel (i+) operiert. Es folgten 36 Bestrahlungen. Zur Zeit nehme ich (54 J) noch Tamoxifen. In der letzten Mammographie sind in der operierten Brust erneut kleine Mikroverkalkungen zum Vorschein gekommen (im Ultraschall nicht erkennbar), als Abweichung zur letzten Röntgen-Untersuchung. Ich werde nun erneut zu einer Mammografie in einem halben Jahr aufgeboten. Da keine Biopsie veranlasst wurde, gehe ich davon aus, dass ruhig abgewartet werden kann, trotzdem bin ich etwas beunruhigt.

Zweite Frage zu Tamoxifen, das ich seit nunmehr 8 Jahren einnehme. Gemäss Studien und Medienberichten sollen Medikamente wie Femara, Arimidex und Aromasin den Brustkrebs besser unter Kontrolle halten als Tamoxifen. Dies vor allem bei einem frühzeitig entdeckten Krebs. Stimmen Sie dieser Aussage zu oder sehen Sie nach wie vor einen gleichwertigen (grösseren) Nutzen in Bezug auf den Einsatz von Tamoxifen als altbewährtes und wirksames Mittel?

Vielen Dank für Ihre geschätzte Antwort.
Dr Gilles Berclaz


Guten Tag

Mikroverkalkungen können auch nach Operationen vorkommen und sind nicht immer mit Krebs verbunden. Da keine Abklärung durchgeführt wird, muss es sich um gutartige Mikroverkalkungen handeln.

In unserem Zentrum gehen wir anders vor: Entweder sind die Mikroverkalkungen unauffällig und dann längt eine Kontrolle nach einem Jahr, oder die Abklärung findet sofort statt. Wenn Sie beunruhigt sind, dürfen Sie eine Zweitmeinung in einem anderen Zentrum verlangen.

Sie haben nur eine Vorstufe von Krebs gehabt (in situ Karzinom). Mit dem Tamoxifen ist Ihr Risiko einen richtigen Krebs zu entwickeln kleiner. Die Therapie mit Tamoxifen ist bei uns in solchen Situationen optional.

Es stimmt, dass Aromatasehemmer bei Patientinnen nach der Menopause besser wirken als Tamoxifen. Diese Medikamente haben aber oft andere Nebenwirkungen wie Osteoporose oder Gelenk- und Muskelschmerzen. Sie sind deswegen schlechter vertragen.

Sie sollten mit Ihrem Onkologen noch einmal die Vorteile und Nachteile dieser Prophylaxe besprechen. Ich denke aber dass der Gewinn nach diesen Jahren immer kleiner wird.

Mit freundlichen Grüssen
Dr. med. Gilles Berclaz

Caramel

Herzlichen Dank für die freundliche und hilfreiche Antwort.
Wehra

Ich nehme nun seit 3jahren femara mit sämtlichen Nebenwirkungen nun habe ich mit meiner Frauenärztin abgemacht, jeweils nur alle 2 Tage eine Tablette einzunehmen da ich schlank bin und schon 75 Jahr alt, sie sagte mir dies habe sie sich noch nicht überlegt, ich solle aber ein Tagebuch führen wie es mir damit geht. Es geht mir etwas besser, aber meine Frage ist jetzt ist dies verantwortbar.
Ich danke Ihnen für Ihre Meinung, denn trotz allem bin ich etwas verunsichert.
Dr. Anneke Heverhagen


Guten Tag

Die Einnahme einer antihormonellen Therapie senkt nachweislich das Risiko erneut an Brustkrebs zu erkranken.
Aktuell ist nicht bekannt ob eine ausreichende Wirkung gewährleistet ist, wenn man Aromatasehemmer wie Femara jeden zweiten Tag einnimmt. Eine Änderung der Dosis bei sehr schlanken oder auch übergewichtigen Frauen ist nicht empfohlen.
Vor Änderung oder Absetzen der Therapie lohnt es sich auf die Behandlungsmöglichkeiten von Nebenwirkungen zu schauen: Sehr gut untersucht ist der positive Effekt von regelmässiger körperlicher Aktivität vor allem auf die Schmerzen und Wechseljahresbeschwerden.
Auch die Bestimmung des Vitamin D-Spiegels kann sinnvoll sein, da niedrige Werte die Gelenkbeschwerden unter Umständen verschlechtern können. Möglicherweise können die Beschwerden durch eine gezielte Einnahme von Vitamin D und Calzium gelindert werden. Dies ist generell unter Therapie mit Aromatasehemmern empfohlen.
Bei weiterhin schlechter Verträglichkeit von Femara wäre die Umstellung auf eine andere antihormonelle Therapie wie Exemestan vor einer Änderung der Dosierung vorzuziehen.


Mit freundlichen Grüssen
Dr. med. Anneke Heverhagen

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